Marokkos Wirtschaft

Marokkos Wirtschaft beruht zum größten Teil aus Bergbau und Landwirtschaft, wobei die Phosphatgewinnung im Zuge der steigenden Verarbeitung in der eigenen Chemieindustrie eine immer größere Rolle spielt. Marokko ist im Besitz immens großer Rohstoffvorkommen an Phosphat (50 % der Weltreserven), Eisen, Salzen, Mangan, Zink und Kobalt; aber auch von Kupfer, Erdöl und Erdgas.

Darüber hinaus verfügt das Land über große Wasserressourcen sowie über ein für die Landwirtschaft sehr günstiges Klima. Die ökonomischen Zukunftsbereiche bestehen aus der Kraftfahrzeugindustrie und -montage, der pharmachemischen Industrie, Elektrotechnik und der Luftfahrtindustrie.

Landwirtschaft in Marokko: Probleme, Exportprodukte und Cannabis

Vor allem durch infrastrukturelle Vernachlässigung im ländlichen Bereich jedoch hat in den letzten Jahrzehnten eine sehr starke Landflucht stattgefunden, welche in der urbanen Situation starke Slumbildung und eine hohe Arbeitslosenquote auslöste.

Im sprichwörtlichen „Hinterland“ ist die Erwerbstätigkeit schwieriger denn je und die Arbeitslosigkeit hoch. Die Landwirtschaft ist allerdings weiterhin, trotz unregelmäßiger klimatischer Bedingungen, mit fast 45 % aller Berufstätigen der landesweit größte Beschäftigungsbereich. Fast 20 % der Landesfläche, meist in den westlichen und nordwestlichen Gebieten, werden für den Ackerbau benutzt.

Hinzu kommen weitere Bebauungspläne in anderen Landesteilen, welche allerdings mit bisher unrealisierten Staudammprojekten und anderen Bewässerungsmaßnahmen einhergehen. Die landwirtschaftliche Produktion setzte vor allem auf Getreide, Oliven, Sonnenblumenkerne, Zitrusfrüchte, Gemüse, Datteln und Tabak. Illegal angebautes Cannabis, dessen primärer Absatzmarkt sich in Europa befindet, trägt einen erheblichen Teil zur landwirtschaftlichen Produktion bei. Die Landwirtschaft hat einen Anteil von 15,7 % des BIP.

Wirtschaft in den 60er, 70er und 80er Jahren

Der Abbau von Phosphat und der von der Textil- und Nahrungsmittelindustrie dominierte Wirtschaftssektor in den 1960er und 70er Jahren fand unter einer vom Staat geschützten Wirtschaft statt. Die fallenden Weltmarktpreise für den Rohstoff Phosphat trieben das Land in den 1980er Jahren in den Bankrott. Durch die wirtschaftliche Öffnung des Landes, vor allem nach der Thronbesteigung von Mohammed VI. und der Liberalisierung der inneren und äußeren Märkte, konnte die marokkanische Wirtschaft modernisiert und wieder angekurbelt werden.

Entwicklung des Wirtschaftswachstums: Zollfreier Handel durch Freihandelszonen

Das marokkanische Wirtschaftsvolumen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, was vor allem an der Marktöffnung des Landes sowie an den durch Weltbank und IWF initiierten Strukturanpassungsmaßnahmen lag. Durch die Verhandlung von Freihandelszonen mit der EU und den USA  konnte ein Handel ohne Zölle von Industrie- und Konsumgütern ermöglich werden. Die Abkommen sollen sich in den nächsten Jahren aber noch auf weitere Sektoren ausweiten. Der Industriesektor stellt heute einen Anteil von 30,1 % des BIP.

Bergbau in Marokko

Ein weiterer wichtiger Wirtschaftssektor Marokkos ist der Bergbau, mit ca. 3% des BIP. Dieser Bereich erzielt bis zu 21 % der Einnahmen aller Exporte und beschäftigt knapp 40000 Personen. Neben dem schon erwähnten Phosphat werden vor allem Erdöl und -gas, sowie Kohle, Erze, Mangan, Nickel und Kupfer abgebaut.

Tourismus in Marokko

Der Tourismus, als ein Teil des Dienstleistungssektors, hat neben den Bank- und Finanzdienstleistungen in den letzten Jahren einen beträchtlichen Aufschwung erfahren. Marokko ist mit eines der bedeutendsten Reiseziele Afrikas – gerade auch die Nähe zum europäischen Kontinent ist hierfür entscheidend – Europäer machen rund 80 % der Touristen im Land aus. Mit einem Anteil von 7,8 % des BIP stellt der Tourismusbereich einen sehr wichtigen Wirtschaftssektor des Landes dar, welcher vor allem einer neuen Tourismuspolitik (bessere Infrastruktur und Tourismusdienste) zu verdanken ist. In den kommenden Jahren soll dies noch weiter ausgebaut werden.

Marokko hat nicht nur schöne Städte, sondern auch schöne einsame Natur zum Wandern …