• Durchs Bab Bou Jeloud (das Blaue Tor) in die Medina

  • Bei der Herstellung von Keramik-Mosaik zusehen

  • Überall wird geklöppelt und geschmiedet

  • Keramik-Handwerk in Fès

  • Orientalische Mosaikarchitektur mit Rundbogen

  • Koranschule Attarine mit aus gedrechselten Holzstäben zusammengefügter Maschrabiyya-Gitterschranke

Königsstadt Fès

… ein Glas Minztee inmitten arabisch-andalusische Architektur?

Fès ist die dritte der vier Königsstädte Marokkos und liegt in den Ausläufern des Mittleren Atlasgebirges. Ihr wichtigster Besuchermagnet ist die orientalische, terrassenförmig angelegte Altstadt Fès el Bali mit ihren treppengesäumten, teils nur 50 cm breiten Gassen, den mittelalterlichen Bauten und der maurischen Rundbogen-Architektur. Sie besitzt 350 Moscheen und gilt als die authentischste aller Königsstadt-Medinas.

Bevor man die Altstadt betritt, lohnt sich der Panormablick von oben auf die Stadt. Einen ersten Trip auf die „Burg des Südens“ zum City-Auftakt bieten übrigens die meisten Marokko-Reiseveranstalter an. Typisch für die UNESCO-Weltkulturerbestadt Fès ist die immer noch traditionelle Färberei und Gerberei, die auf keinem Urlaubsfoto fehlen darf. Was ebenfalls besichtigt werden muss, wann man Fès am besten besucht und wo man übernachten kann, erfahren Sie hier!

Sehenswürdigkeiten in Fès

Die Medina von Fès ist ein Highlight für sich, vor allem, wenn man sie durch das „Blaue Tor“, das sogenannte „Bab Bou Jeloud“ betritt. Man kann Stunden darin verbringen, ob freiwillig zum Schlendern oder unfreiwillig, weil man aus dem zickzack Gassengewirr nicht mehr hinausfindet. Karten und GS-Geräte sind in diesem Labyrinth nämlich genauso überfordert. Aber keine Sorge, es ging noch kein Tourist verloren. Und auf der Zeitreise entdeckt man viele schöne historische Orte.

Traditionelle Kupferschmiede in den Souks

So können Besucher etwa in den Souks Attarine und Kissarya hautnah der Handwerkskunst bei der Herstellung zusehen. Die Straßen und Viertel dieser beiden Basargassen sind nach Handwerkszweigen aufgeteilt: Gold-, Kupfer- und Messingschmieden, Lederverarbeitendem Handwerk und Basaren mit goldbestickten Lederkissen, Taschen und Gürteln, Waffenschmieden, Teppichhändlern und -manufakturen, Kleiderläden, Tischlern, Drechslern, Gewürzhändlern, Fisch- und Gemüsehändlern bis zum Gerberviertel.

Hier werden Hühner geschlachtet, Tiere vor Ort ausgenommen, es wird geklöppelt, getöpfert und gehämmert, gewebt, geknüpft und gekocht, so dass das reine Zusehen fast etwas meditatives besitzt.

Traditionelle Färberei in Fès

Höhepunkt des Stadtbesuches in Fès ist ein Abstecher in die Gerberei und Färberei. Hier werden noch nach mittelalterlichen Methoden Leder und Felle gegerbt und gefärbt. Bei einem Besuch der dieser Handwerksstätte kann man sich marokkanischen Minze in die Nasenlöcher zu stecken, fall der starke Ammoniakgeruch zu stechend wirkt.

Zum Gerben drückt die Arbeiter und Arbeiterinnen die Lederhäute in einer Flüssigkeit aus Taubenkot immer wieder unter Wasser und anschließend hängen sie zum Trocknen auf den Hausdächern, um später in einen Topf voller Farbe getaucht zu werden. Ein beeindruckender Prozess, dem man sich durchaus eine Stunde des Zuschauens hingeben kann.

Die Stadt Fès mit einer kundigen Stadtführung und weiteren Königsstädten erleben …

Historische Medersa Attarine in der Altstadt von Fès mit Innenhof und Maschrabiyya-Gitterschranke

Medersa Bou Inania und Attarine (1325 ): Prunkvolle Koranschulen (Medersa) mit großem Innenhof und den alten Schulraum inmitten der lebendigen Altstadt. Hier finden Urlauber und Einheimische eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit. Nebenbei wirkt die restaurierte, kachelmosaikartige Ornamentekunst im hellen marokkanischen Sonnenlicht unglaublich beeindruckend, während sie abends stimmungsvoll beleuchtet wird.

Das wichtigste Bauwerk in Fès ist die Karaouyine-Moschee. Sie beherbergt inzwischen nur noch zwei Fakultäten der im 9. Jh. gegründeten Universität und sie war bis zur Erbauung der Hassan II. Moschee in Casablanca zweitgrößte Moschee im Maghreb. 14 Tore führen in das Innere der Gebetshalle, die von 270 Säulen getragen wird. Sie ist in der typisch maurischen Architektur mit Hufeisenbögen, schlanken Stützsäulen, Stalaktiten-Deckengewölben, geschnitzten Ornamenten, Majolikaböden und kunstvoller Ausstattung gebaut.

Die Bibliothek stammt aus dem 13. Jh. und bewahrt seltene Manuskripte seit dieser Zeit auf. Berühmtester hiesiger Gelehrter war Ibn Khaldun – der bis heute als größter Historiker des Islam gilt. Auch heute noch wird an der Universität unterrichtet.

Das Dar Batha – ein ehemaliger Wesirspalast – mit seinen großzügig angelegten Gärten beherbergt eine archäologische Sammlung und ein sehr interessantes, umfangreiches Museum traditioneller marokkanischer Kunst. Hier findet man Teppiche aus dem Atlas, eine Waffensammlung aus vielen Jahrhunderten, Trachten und Schmuck der verschiedenen Stämme, Stickereien, Stoffe, Keramik, Holzschnitzereien und vieles mehr. Vor allem aber der aus mosaikplatten gestaltete Innenhof mit Rundbogenelementen und

Das größte Heiligtum der Stadt, Grabmal und Wallfahrtsort zugleich, ist die Zaouia des Stadtgründers Moulay Idriss. Hier herrscht ein nicht zu stoppender Zustrom an Pilgern und Bettlern. An der prächtig ausgeschmückten Fassade zeigen ein Baldachin aus kostbarem Zedernholz und ein schmiedeeisern verziertes Fenster den Ort an, wo im Innern sich das Grab des Heiligen befindet.

In der Mitte eine großen Kupferplatte befindet sich ein kleines Loch, in welches die Gläubigen beim Vorübergehen ihre Hand hineinlegen, um das Grab zu berühren. Dieser Kontakt und das Spenden einer Münze sichern ihnen das „Baraka“ den Segen des Heiligen.

Verkehr und Mobilität in Fès

Motorisiert ist man in Fès meist nur mit dem Motorroller unterwegs, der aber auch nur von den Jugendlichen genutzt wird. Sehr angenehm: Autos gibt es hier keine, man beschränkt sich daher eher auf die althergebrachten Fortbewegungsmittel wie den Eselskarren. Alle Lasten werden vor der Stadtmauer abgeladen und dann mit Schub- oder Eselskarren weitertransportiert.

Unterkünfte in Fès

Übernachten wie in 1001 Nacht! In Fès lässt es sich herrlich orientalisch träumen, und zwar in einem der traditionellen Riads in der Medina, die aus alten Wohnhäusern oder Palästen zu Reiseunterkünften umgestaltet wurden. Wir empfehlen für besonders anspruchsvolle Gäste das 5-Sterne Palais Shererazade & Spa, das sich in einem prächtigen Palast aus dem 19. Jahrhundert mit andalusischem Zitrusgarten befindet. Nicht weit davon entfernt und ebenfalls sehr hochklassig ist das Riad Fes – Relais & Châteaux.

Ein ebenfalls sehr authentisches Riad, das im Dhou-Viertel liegt und mit dem Auto erreichbar ist, ist das Riad La Perle de la Medina mit bunten Glasscheiben, Marmor und Zedernholz, sowie das Riad Ibn Khaldoun, unweit der Medina und mit dem Auto gut erreichbar.

Eine kleine, aber persönliche Auswahl an Fès-Unterkünften von DIAMIR Erlebnisreisen …